1.Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft "Mörlau" e.V.

Kategorie: KG erleben Seite 3 von 17

Q wie Quatsch…

Ganz viel Quatsch, Schabernack, Frohsinn, Heiterkeit und Tollheit gehört in das Repertoire eines jeden echten Narren. „Sammer dann jeck“ oder doch nur verrückt?

Wenn am 11.11. die tolle Zeit beginnt wird ein jeder Narr närrisch und der Jeck wird noch jecker. So muss das sein, denn wer ein echter Karnevalist ist, der hat es einfach im Blut. Die Freude und Verrücktheit sich vor versammelten Publikum vollständig zum Affen zu machen, sich nicht zurückzunehmen und alles dafür zu tun dem Publikum einen außergewöhnlichen Abend und dabei denkwürdigen Moment zu bescheren, einen Moment den es nie vergessen wird, ein Auftritt über den man noch nach Jahren oder Jahrzehnten spricht.

In der Geschichte unseres schönen Vereins gab es viele solcher Momente, Momente von denen man heute noch spricht, die so Quatsch gefüllt waren, dass sie einfach in Erinnerung geblieben sind und auch bleiben mussten. Und es gibt sie auch heute noch, die ganz großen Quatschmacher, Spaßmacher, Menschen, die den Schabernack mit der Muttermilch aufgenommen und sich bis heute behalten haben…

Natürlich gab es auch epische Moment mit Gänsehautfaktor, aber dieser Beitrag ist unseren Spaß- und Quatschmachern gewidmet, die uns auch in der schlechtesten Zeit immer wieder zum Lachen bringen und Freudentränen in die Augen treiben. Danke!

Leider können wir nicht alle Momente bildlich abdecken, habt ihr einen großartigen Moment, der hier nicht fehlen darf? Dann schreibt uns…

B wie Büttenredner

Die Bütt ist wohl das markanteste Markenzeichen einer karnevalistischen Sitzung, dieses halbrunde Ding (nach hinten geöffnet, ausgestattet mit allerhand technischen Raffinessen siehe Weinglashalter, Redemanuskriptauflage, Mikrofon, Festhaltegriff – gegen das Zittern, Hocker für die Kleinen).

Oft hört man den Sitzungspräsidenten, wenn jemand angekündigt oder verabschiedet wird, sagen: „Als … sahen wir in der Bütt unseren Aktiven…“. Dieser Moment zählt in den allermeisten Fällen zu den Höhepunkten der Sitzung, denn aus derselben werden die Glossen, Reden und Sprüche dem begeisterten Publikum vermittelt. Kein Auge bleibt trocken, das Zwerchfell wird strapaziert und das Stimmungsbarometer steigt auf den Höhepunkt.

Im Verlauf der vergangenen 50 Jahre stellen sich schon viele Aktive dieser Mutprobe, einige davon wurden mit ihrem Stil zu jahrelangen Dauerbrennern. Der Dauerbrenner schlechthin, natürlich Karl Faust.

Büttenredner der KG (in alphabetischer Reihenfolge)

Aileen Müller
Alexander Hammann
Alexander Trier
Alicia Wickert
Alina Schaller
Alina Vomend
Alisa Debus
Alisa Grimmel
Amon Hoffmann
Andrea Marx
Andy Flemmig
Anja Herr
Anja Schneider
Anja Schubert
Anna-Karoline Schneider
Anne Jehner
Antje Deutschländer
Apinja Odenweller
Armin Kopp
Astrid Trier
Bärbel Kehm
Bastian Schaller
Bianca Werner
Birgit Krämer
Björn Buijs
Britta Pietz-Kasprzyk
Burkhard Wahl
Carmen Fritz
Celine Weingärtner
Charlotte Bayer
Christian Löwe
Christian Möller
Christian Ziechner
Christiane Metz
Christiane Metz
Christina Trier
Clara Kurschuss
Clara Zwiener
Claudia Epp
Conny Weber-Röllke
Corinna Hülsmann
Daniel Haas
Daniel Roth
Dennis Engel
Dieter Dürrschmidt
Dörthe Schlicht
Elena Schäfer
Elvira Born
Elvira Seipel
Emilia Neumann
Emily Röder
Erich Grätz
Erich Schreiner
Erika Müller
Erika Wahl
Erwin Weil
Femke Born
Florentine Marx
Franziska Sens
Franziska Weigand
Frieda Martin
Fritz Bell
Fritz Walter
Gabi Zimmer
Georg Bell
Hannah Sannicola
Hans Englein
Hans Glodeck
Harald Faust
Harald Nadler
Heidi Lebeau
Heike Englert
Heike Ullmann
Heinrich Morschel
Heinz jun. Volter
Helmut Faust
Helmuth Zuber
Henny Faust
Henry Schmidt
Hilde Faust
Hilde Volter
Hildegard Eichhorn
Inge Göbeler
Ingrid Heetpas
Ingrid Opper
Irmgard Flaschka
Isabelle Schenk
Jaqueline Hauck
Jasmin Roth
Jenny Werner
Jens Deutschländer
Jessica Imhof
Jonathan Dieter
Josef + Walter Fritz
Joshua Grimmel
Julia Kloster
Julia Müggenburg
Jupp Maier
Jürgen Burk
Karin Hadelko
Karin Volter
Karl Faust
Karl Heil
Karl-Heinrich Burk
Karl-Heinz Scheibel
Karl-Heinz Vogler
Katharina Herr
Kerstin Hadelko
Kevin Kanschat
Kevin Kekule
Kirsten Hafenegger
Krista Hauck
Kurt Martin
Laura von der Gehlen
Laura Zuber
Lelia Foglia
Lieselotte Wetter
Lilly Kehl
Lisa Wanzke
Lotta Marx
Louisa Cocilovo
Louisa Neumann
Madeline Baar
Madita Thierer
Magit Engel
Malchi Herzberger
Manfred Möller
Marc Aletter
Marc Dietermann
Marcel Farnung
Marcel Schenk
Marco Epp
Marga Weiser
Margit Engel
Mario Sprengel
Martina Matthes
Marvin Dietermann
Max Burk
Max Sens
Maxime Braslavskiy
Maximilian Pursch
Meike Fleischer
Melanie Englert-Weber
Mia Schmidt
Michael Hahn
Michael Sens
Michaela Franke-Rösler
Michelle Bietz
Mike Preiß
Monika Petry
Natascha Seipel
Nicolas Röseler
Nicole Dilges
Nicole Schneider
Nils Winkes
Nils-Arne Wielpütz
Nina Odenweller
Otto Heil
Patricia Roth
Patrick Dietz
Patrizia Goronzy
Pauline Höning
Pauline Marx
Peter Nadler
Petra Domning
Petra Heil
Philippe Wörner
Rebecca Sprengel
Rebekka Frodl
Regina Schneider
Reinhild Wolfinger
Reinhilde Bentele
Renate Harti-Volter
Renate Kautz
Rike Wielpütz
Roland Pursch
Rosi Decker
Rudi Herzberger
Rudi Scherer
Sabine Fett
Sabine Schaller
Sabine Sens-Heil
Sabrina Heil
Samuel Trier
Sandra Hild
Sandra König
Sandra Röseler
Sara Rossin
Sarah von der Weed
Saskia Pfalzgraf
Sebastian Modrey
Severin Trier
Silke Ammich
Silke Axmann
Silvia Scheibel
Silvia Stumppf
Sophie Bell
Steffen Kasprzyk
Svenja Frodl
Svenja Kasprzyk
Tabea Englert
Tanja Kislich
Theo Heil
Thorsten Seiler
Tilo Jung
Tim Frey
Tim Schimpf
Tim Zuber
Tobias Etzel
Tom Werner
Torsten Sprengel
Ulrich Kasprzyk
Ulrike Kloster-Geppert Ulrike Petri
Vanessa Buijs
Vanessa Burk
Verena Klingohr
Walter Bell
Walter Grimmel
Werner Kautz
Wilfried Pietz
Willi Adelmann
Willi Barth
Willi Burk
Willi König
Willi Nadler
Willibald Adelmann
Wolfgang Klingohr
Yannik Farnung

O wie Orden – 75 Jahre Hausorden KG Mörlau

Jedes Jahr werden sie aufs neue ersonnen und entworfen, geprägt und ausgestanzt, emailliert und vergoldet, die Fastnachtsorden der Karnevalsgesellschaften und Narrenzünfte. Seit 175 Jahren ist dies nun schon Brauch und so ist es kein Wunder, dass sich in diesen unernst gemeinten, in Wirklichkeit aber sehr heiß begehrten, Auszeichnungen die Entwicklung des fastnachtlichen Brauchgeschehens widerspiegeln.

Damals verlieh man Orden, die nach Aufzeichnungen aus Pappmaché gewesen sein sollen. Das sich in Köln entwickelnde Ordens-Zeremoniell breitete sich in Windeseile in allen deutschen Fastnachtslandschaften aus. Auch bei der KG Mörlau werden alljährlich in limitierter Stückzahl Fastnachtsorden mit aktuellem kommunalpolitischen oder fastnachtlichen Motiven speziell gefertigt und an die Aktiven als „Lohn“ vergeben.

So mancher Aktiver kann aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit schon eine stolze Sammlung an Raritäten vorzeigen. Viele Jahre lang hat der Grafiker Klaus F. Roth die Gestaltung übernommen, zurzeit erfolgt die Gestaltung der Orden durch Corinna Hülsmann. Der KG Orden erfreut sich allerorten großer Beliebtheit.

Da wir die Orden bereits in unserer Chronik alle aufgeführt haben, zeigen wir Euch heute und hier nur unseren diesjährigen Hausorden.

Er zeigt unseren Mohr in einer Szene mit unserem schönen Schloss (Rathaus) und Kirchturm. In diesem Jahr feiern wir unser 75. Vereinsjubiläum und auch das kann man sehr schön auf unserem Orden erkennen. Dieses Jahr in ganz besonderer Weise, mit einer zusätzlichen Spange. Die Gestaltung wurde wieder von Corinna Hülsmann übernommen.

P wie Prinzenpaare

An der Tradition der Errichtung von Narrenreichen wir im heutigen Karneval noch allerorten festgehalten. Auch in Mörlau wird dieses närrische Reich von einem Prinzenpaar gelenkt, das von einem Hofstaat und der dazugehörenden Prinzengarde begleitet wird und zu den wichtigsten Institutionen des Mörlauer Karnevals zählt.

Viele Prinzessinnenträume wurden im Verlauf der vergangenen 75 Jahre Wirklichkeit und auch der große Fastnachtsumzug wird grundsätzlich zu Ehren des Prinzenpaares ausgerichtet. Der Prinzenwagen ist alljährlich der meisterwartete Höhepunkt des Umzuges.

Ausgestattet mit den Insignien der Macht, dem Zepter und der Krone, erhält das Prinzenpaar im Rahmen der Proklamation am Mörlauer Schloss, dem Ausgangspunkt aller Narretei, symbolisch den närrischen Gemeindeschlüssel, um damit die Regentschaft über das närrische Volk zu dokumentieren. Diese endet durch Rückgabe desselben am Aschermittwoch. Den Aussagen der bisherigen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen ist zu entnehmen, dass es dabei jedoch nie zu Übergriffen auf die Gemeindekasse gekommen ist.

Der gestalterischen Freiheit des sogenannten „Outfits“, aber im besonderen der Gottesgabe hübscher Mörlauer Mädchen und Jungs ist es wohl zu verdanken, dass dem Mörlauer Prinzenpaar in der Wetterau und auch darüber hinaus große Sympathien entgegengebracht werden. Viele befreundete Vereine nutzen den Gastbesuch des Prinzenpaares nebst Hofstaat zu einer Bereicherung des eigenen Programms.

In der heißen Phase reist das 4er Gespann durch die ganze Wetterau, von Assenheim nach Nidda und natürlich auch in und um Friedberg und Bad Nauheim. Über die Jahre hat sich zudem eine Freundschaft nach Büblingshausen und Hungen aufgebaut, Ehrensache, dass auch dort ein Besuch abgestattet wird, wenn es der enge Terminkalender der Regenten zulässt.

Eine weitere ehrenvolle Einladung kommt seit vielen Jahren aus Wiesbaden vom hessischen Ministerpräsident. Roland Koch führte diese Tradition ein und Volker Bouffier führte sie fort. Es wird sich zeigen, wie nachfolgende Präsidenten damit verfahren, bisher war es in jedem Fall eines der Highlights der jeweiligen Kampagne für unser Prinzenpaar.

Eine Galerie unserer Prinzenpaare aus 75 Jahren findet ihr hier KLICK!

N wie Narr (m/w)

Es bedarf vieler Narren, um alljährlich ein Veranstaltungsprogramm wie das der berühmten Mörlauer Fastnacht zu organisieren und mit Leben zu füllen.

Narren sind auf der einen Seite zwar närrisch, auf der anderen Seite aber auch sehr ernsthafte Zeitgenossen. Das Öffentlichkeitsbild entspricht wohl eher dem närrischen Zeitgenossen und das ist auch gut so. Wer hat auch Verständnis für die ernsthaften Probleme, die vor all dem närrischen Treiben gelöst werden müssen.

Insofern erlebt der richtige Narr in jedem Jahr aufs Neue ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite konzentriertes Verantwortungsbewusstsein, auf der anderen Seite, als Lohn der Arbeit, den „Spaß an der Freud“.

Und am Ende wir immer alles gut. Die Sitzungen und übrigen Veranstaltungen laufen, ganz wie geplant und ein jeder Narr (m/w) verlebt und erlebt eine fabelhafte Kampagne.

P wie Protokoller (m/w)

Der Protokoller ist der „Eisbrecher“, der erste Redner in der Bütt.

Seine eigentlich Aufgabe war ursprünglich das Vereinsgeschehen des vergangenen Jahres zusammenzufassen und vorzutragen. Da sich jedoch heutzutage kaum ein Sitzungsbesucher mehr für die Interna eines Vereins interessiert, ist das Protokoll in der Regel eine Betrachtung über das aktuelle politische Geschehen und die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse in Bund, Land und Gemeinde.

Das Protokoll sollte geistreich, politisch aktuell und literarisch formvollendet sein. Die Themenwahl muss dezent geschehen und ausgewogen sein und die Präsentation darf nicht verletzen.

In manchen Vereinen ist das Protokoll zu einem notwendigen Übel am Anfang verflacht, da man Zuspätkommer noch Stühle rücken lässt und die Bedienung hemmungslos mit Flaschen und Gläsern klappern darf. Bei der KG war und ist dies keineswegs so. Seit einigen Jahren wird das Protokoll von Michaela Franke-Rösler als gespielter Witz auf die Bühne gebracht. Da passiert nichts mit eingestaubten Anekdoten, sondern mit viel Witz, Charme und teilweise auch aktuellen Fastnachtshits, wird das Politisches und sonstiges Weltgeschehen aufs Korn genommen. Für die Ortspolitik hingegen sind unsere Jungs von Mörlau TV verantwortlich. Bereits seit 11 Jahren nehmen die Jungs alles rund um die Ober-Mörler Ortspolitik, aber auch unseren SVO gerne aufs Korn.

Wie die Mutter, so die Tochter!

So kann man bei uns in der KG wirklich voller Stolz sagen. Viele alt eingesessene Fastnachterinnen haben Ihre Töchter auf die Bretter der Narretei geführt und begleitet.

So steht zum Beispiel Alina Schaller, die Tochter unserer 1. Vorsitzenden Sabine Schaller, bereits seit Kleinkindesbeinen auf der Bühne. Zunächst als kleines Purzelchen, dann in der Kleinen und Mittleren, bis hin zur Großen Prinzengarde. Zwischendurch hat sie dann auch das Singen für sich entdeckt und dieses sehr erfolgreich auf die Bühne der KG Mörlau gebracht. Wer erinnert sich nicht an Schnappi das kleine Krokodil.

Selbstredend, dass Alina durch ihre Mama Sabine zur Fastnacht gekommen ist. Auch Sabine hat alle Garden durchlaufen, war bei den Hallenfegern, Hit Radio FDH und den Wilden Weibern. 11 Jahre lang war sie Präsidentin der Weiberfastnacht und wurde dann zur Ehrenpräsidentin ernannt. Seit vielen Jahren ist sie nun 1. Vorsitzende vom Verein.

Ein weiteres, etwas jüngeres Beispiel, als die beiden Fastnachtsfrauen aus dem Hause Schaller, sind die drei Purzels Alba, Catalea und Sophie. Ihrerseits Cousinen stammen Sie aus dem Hause Hadelko und Opper/Schneider. Auch hier haben bereits die Mamas, Anja, Jessica und Kerstin in den Garden der KG Mörlau getanzt, engagier(t)en sich im Vorstand, in verschiedenen Tanzgruppen, sind im Weiberkomitee oder standen schon in der Bütt.

Bei unseren drei Purzels geht die Generation sogar noch eins weiter. Bereits die beiden Omas Ingrid und Karin sind Fastnachtsurgesteine der KG. Beide standen in der Bütt, tanzten bei verschiedenen Gruppen mit und waren beim Korsettgeschwader, den Usanixen und im Weiberkomitee. Ingrid ist sogar, genauso wie Sabine, Ehrenpräsidentin, nach 11 Jahren als Präsidentin der Weiberfastnacht. Karin ist Trägerin des Bürgermeisterorden, der Ihr 2019 gemeinsam mit ihrem Mann Siggi verliehen wurde.

Wer weiß, wo der Weg unserer drei Purzels noch hinführt. Vielleicht ins Weiberkomitee, in die Bütt, in den Vorstand oder werden sie eines Tages Prinzessin von Mörlau. Das bleib abzuwarten. Sicher ist, sie bleiben uns noch eine ganze lange Zeit erhalten, denn unsere drei Purzels hatten an der Kindersitzung am letzten Wochenende so richtig viel Spaß.

In unserem schönen Verein gibt es mehrere solche generationsübergreifenden Fastnachterinnen. Ein hoch auf die Frauenpower in unserem Verein. Und da heute Weiberfastnacht ist, geht es ausnahmsweise auch mal nur um die Mütter und Töchter im Verein. Das können unsere tapferen Männer durchaus auch mal ab.

Mörlau!

M wie Mohr

Erläuterungen zum Hintergrund der Figur des Mohren in Ober-Mörlen und bei der KG Mörlau

Im Wappen der Gemeinde Ober-Mörlen ist spätestens seit dem Jahr 1716 nach einem noch älteren Gerichtssiegel der Kopf des sog. Mohren zu sehen. Bereits im Codex Laureshamensis, einem Kopialbuch des 12. Jahrhunderts, findet sich für das Jahr 790 die Bezeichnung „Moruller Marca“, was meist als „Mark des Mohren“ gedeutet wird und der Gemeinde Ober-Mörlen später ihren Namen gab.

Viele andere Städte und Gemeinden in Deutschland nahmen zu dieser Zeit den heiligen Mauritius als Schutzpatron für die Wehrhaftigkeit ihrer Stadt in ihr Stadt- oder Gemeindewappen auf. Auch in Bischofs- und Papstwappen finden sich Darstellungen des heiligen Mauritius. Dahinter steht die Verehrung eben dieses Heiligen, wie es an anderer Stelle der Heilige St. Martin oder der Heilige Nikolaus waren. Zu dieser Zeit war es üblich, die Abbildung verschiedener Heiliger in Stadtwappen aufzunehmen. Aus dieser Geschichte heraus besteht also ein christlicher Hintergrund für die Wahl des Wappens und nicht etwa ein Zusammenhang mit dem Sklaventum o.ä.. 

Aus dem Ober-Mörler Gemeindewappen entstand bei Gründung der KG Mörlau im Jahr 1948 auch das Wappen der KG, welches mit der Übernahme dieses Wappenbestandteils die Verbundenheit des Karnevalsvereins mit der Gemeinde Ober-Mörlen zum Ausdruck bringen sollte.

Seit den 1960er Jahren wurde diese verehrenswerte Figur dann von realen Personen verkörpert, die bis heute eines der Symbole des Vereins darstellte und der ein hohes Ansehen entgegengebracht wird, repräsentierte dieser doch neben dem Prinzenpaar und anderen Gruppen – wie den Elferräten oder den Garden – den Verein sowohl auf der heimischen Bühne, als auch bei befreundeten Vereinen und bei anderen öffentlichen Auftritten.

Bei der Ausgestaltung und Darstellung unserer Figuren orientieren wir uns selbstverständlich immer an den Prinzipien des Deutschen Kulturrates in Berlin. Der unten stehende Text eines Organs des Deutschen Kulturrates aus dem Jahr 2020 befasst sich eben mit dieser Fragestellung. Dieser ist in der Februar Ausgabe 2020 in Politik und Kultur, Berlin, erschienen und lautet wie folgt:

„Blackfacing – Gedanken zur Kampagne 2020

von Peter Krawietz

[Politik und Kultur, Berlin,  Ausgabe Februar 2020]

Das Thema „Blackfacing“, ein Begriff aus den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts, wird unter Karnevalisten länger behandelt als dieser Anglizismus bei uns verwendet wird. Seit ich selbst in den 1970er Jahren in die Bütt steige, sprechen die erfahrenen Büttenredner und Zuggestalter von Tabus, die zu beachten seien: Krankheit und Tod, der Papst und der Bundespräsident waren tabu, darüber machte man sich nicht lustig. Als Bischof oder Nonne verkleidet wäre damals niemand aus dem Haus gegangen. Weibliche Prominente aus Pappmaschee zeigte man nicht nackt. Zur gleichen Zeit gab es auf Kindermaskenbällen Cowboys und Indianer, Matrosen oder Schornsteinfeger und die etwas exklusivere Maskerade als indischer Maharadscha.

Die Mahnungen wurden befolgt, während die Kinder im Kostüm in die Rolle ihrer Idole schlüpften: ein tapferer Cowboy, ein Indianer wie Winnetou oder ein schöner Exot wie der Maharadscha. Die Mädchen verkörperten niemals Aschenputtel, sondern eine Prinzessin oder ein Burgfräulein oder sonst eine sympathische Figur. So ist bei Kindern das Kostüm nicht rassistisch einzustufen, weil sie doch die Figur, die sie darstellen dürfen, bewundern.

Vernünftige Rednerinnen und Redner versagten es sich mit der Zeit, Stotterer oder Menschen mit einem körperlichen Handicap nachzuäffen, es gab für solche Auftritte kaum noch Beifall. Kurz gesagt: es entstand erfreulicherweise ein starker Trend, auf die Frivolitäten von sog. Herrensitzungen und andere „Geschmacksverirrungen“ zu verzichten. Einen Katalog von Dingen und Themen, die zu unterlassen sind, gab und gibt es (noch) nicht. Immer wieder war der gesunde Menschenverstand, der gute Geschmack und das Fingerspitzengefühl gefragt, wenn es verbale oder sichtbare Grenzüberschreitungen aus der Bütt oder im Rosenmontagszug gab.

Seit es das Phänomen der „political correctness“ gibt, ist zwar das Empfinden der Gesellschaft für Gebotenes und Abzulehnendes geschärft worden, aber auch die Neigung zur Übertreibung und gelegentlich zur Hysterie auf Seiten der Kritiker ist unübersehbar. In dieser Situation ist allen Beteiligten, denen, die Späße treiben wollen, und denen, die sich von gewissen Späßen verletzt fühlen, die Besinnung auf die ursprüngliche Bedeutung von „kritisch“ sein“ zu empfehlen. Dieses stammt aus dem altgriechischen und bedeutet: 1. prüfen, abwägen; 2. wissenschaftlich erläutern; 3. entscheiden.

So ist den Kostümträgern Rassismus und Dummheit vorzuwerfen, wenn sie als Negersklaven gewandet und gar noch in Ketten beim Rosenmontagszug lachend durch die Straßen ziehen. Denn Ignoranz ist in ihren beiden Bedeutungen, als wirkliches Nichtwissen und als wissentliches Missachten zu verurteilen. Den kritischen Beobachtern und denen, die sich verletzt fühlen, muss man jedoch das Abwägen empfehlen. Der Sprachgebrauch für die verschiedenen menschlichen Hautfarben beispielsweise hat sich in den letzten 50 Jahren ähnlich wie in den USA auch in Deutschland stetig verändert: Wörter die einmal wertneutral verwendet wurden, sind ein paar Jahre später verpönt, wenn nicht gar als rassistisch abgelehnt worden. Wieder ein paar Jahre später sind die neuen Begriffe dem gleichen Schicksal unterworfen. Andere Wörter dagegen werden ‚hoffähig‘:  als Kind und noch als junger Mann hätte ich in der Öffentlichkeit das Wort „geil“ nie gebraucht.  Wer kennt heute noch die ursprüngliche Konnotation?!

Jedenfalls ist der Appell zum Nachdenken dem blind geführten Kampf gegen Rassismus vorzuziehen. Übereifer – das kennen wir aus der politischen Diskussion um Extremismus von rechts und links – ist wegen ungewollter Wirkung schlicht auch ein strategischer Fehler. Und in Erinnerung an den praktizierten Rassismus während der NS-Zeit in Organen wie dem „Stürmer“ und auf Rosenmontagswagen sollten alle Seiten sich klar machen, wo die jeweilige Grenze verläuft. Dabei ist der Verstand der Emotion haushoch überlegen!“

M wie Maskentreiben

Ein Urelement der Mörlauer Fastnacht, das in früheren Jahren direkt nach dem Fastnachtszug am Fastnachtssonntag begann.

Spätestens am Rosenmontag bildeten sich dann schon am Vormittag einige Gruppen, die oft sogar die Klassenzimmer der damaligen Mädchen- und Knabenschule stürmten (sehr zur Freude der Schüler). Das eigentlich Maskentreiben (in Mörlau meist „Hibbe“ genannt) am Fastnachtsdienstag stellte jedoch alles Vorangegangene weit in den Schatten.

Da gab es kein Halten mehr. Überall sammelten sich die Fastnachter und zogen singend und lärmend durch die Straßen und Gassen. Alte Blechdosen dienten als Trommel und die Deckel von alten Töpfen als Becken; Hauptsache man konnte damit ordentlich Lärm und Radau machen. Eine bis heute erhaltene Figur ist der Domino: Ein langer Umhang mit Kapuze und eine Larve vorm Gesicht. Beliebt waren bei diesem Treiben auch alte ausgediente Kinderwagen, mit denen die Fastnachter in den Straßen gerne Passanten, besonders junge Damen, aufluden und an unberechenbare Orte brachten.

Noch immer sind am Fastnachtsdienstag kleinere Domino Gruppen unterwegs. Pflicht ist es, bis um Mitternacht die Maskierung aufrechtzuhalten und keinem das Gesicht und somit die wahre Identität zu zeigen. Gemeinsam zieht man durch die Gassen von Mörlau, macht Radau und verabschiedet so die fünfte Jahreszeit.

Das folgende Bild zeigt so eine Domino Gruppe und wurde uns von Katja Rühl vom MCC zur Verfügung gestellt. Vielen Dank, liebe Katja!

M wie Maskenbälle

Maskenbälle zählten auch in Mörlau alljährlich zu den herausragenden Ereignissen des Karnevals und hatten früher mehr als heute einen hervorragenden Ruf. Gerade zu Beginn des letzten Jahrhunderts zeigen die Veranstaltungsprogramme der Ober-Mörler Ortsvereine eine Vielzahl von Maskenbällen, die in den damaligen kleinen Gasthaussälen allerorten überfüllt waren. Je näher das Fastnachtswochenende rückte, desto enger war auch der Terminplan und oftmals wurden drei bis vier Maskenbälle zur gleichen Zeit gefeiert, die mit einem gemeinsamen Dauerbändchen besucht werden konnten.

Bis noch vor wenigen Jahren bereicherten sieben Maskenbälle in der Kampagne das närrische Veranstaltungsprogramm, davon sind heute keine mehr übriggeblieben. Mit dem Aussterben der vielen großen und kleinen Gaststätten in Mörlau, starben auch die Maskenbälle nach und nach aus. Vielleicht bietet die heutige Narhalla auch nicht mehr den entsprechenden „großen“ Rahmen, um, wie in früheren Jahren, für stimmungsvolle Attraktivität und Ausgelassenheit zu sorgen und die Tradition zu erhalten.

Die letzten der Mörlauer Maskenbälle sind der vom MCC initiierte Ball der 1000 Masken, welcher im Jahr 2020 einen Wandel erfuhr und zur Partysitzung umfunktioniert wurde, sowie der TV Rosenmontagsball, vom Turnverein Fortuna 1901 Ober-Mörlen, welcher immer in der Waldlust stattfand. Während der Corona Pandemie konnten leider keine Maskenbälle gefeiert werden und so kam es leider auch, nachdem wieder ein normaler Fastnachtsbetrieb aufgenommen werden konnte, im Jahr 2022 zu keinem weiteren TV Maskenball.

Die Zeit der großen Maskenbälle ist wohl vorbei, aber wer weiß, welche neuen Feierlichkeiten und Traditionen auf uns warten.

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