Immer die letzte Übungsstunde vor Weihnachten wird kräftig gefeiert.
Es wurde gefeiert, mit Kuchen, Muffins und Punsch, auch eine große Anzahl an Konfetti und Luftschlagen durften nicht fehlen. Auf der Weihnachtsparty wurde ordentlich gebastelt und getanzt. Es ist jedes Jahr ein riesen Spaß vor der heißen Phase in der Kampagne.
Wie in jedem Jahr bekommen die Kinder auch alle ein kleines Weihnachtsgeschenk von ihren beiden Trainerinnen Bianca und Jenny.
Aber das absolute Highlight in diesem Jahr waren mit Gas gefüllte Ballons mit weihnachtlichen Motiven. Die Kids waren schwer begeistert.
An einem im November Samstag konnte man wieder das Korsettgeschwader beobachten, wie sie sich von der Usatalhalle in Ober Mörlen mit Bollerwagen und reichlich Getränken bewaffnet, zu Fuß auf den „weiten Weg“ durchs Feld nach Fauerbach machten.
Dort wurde mit weiteren Damen des Teams dann erst einmal fröhlich gekegelt. Gegen 19:00 Uhr wurde dann, gut aufgewärmt und vorgeglüht, bei Familie Brod und Gray in der Gaststätte „Zur Reichspost“ eingekehrt. Nach einem sehr leckeren Essen wurden traditionell erst schöne Geschenke gewichtelt und im Anschluss dazu noch „Schrott gewichtelt“, was wie immer ein Heidenspaß war. Auch das neueste Korsettgeschwader Mitglied Rosalie Rösinger, ganze zweieinhalb Monate alt, kam zu Besuch mit Mama Mine, die schon seit vielen Jahren der Gruppe angehört und gerade wegen Rosi pausiert.
Trainerin Bianca Werner wurde von ihrer Gruppe für 22 Jahre mit einem tollen Präsent belohnt. Beide Trainerinnen bekamen eine Anstecknadel zum Dank sowie ein Weihnachtsgeschenk überreicht. Für alle Mädels hatten auch die beiden Trainerinnen wieder ein schönes Geschenk vorbereitet. In diesem Jahr gab es einen immer währenden Kalender mit Bildern des Korsettgeschwaders.
Die Freude war groß und nach einem lustigen, schönen Abend ging es erst spät nach Hause.
Manchmal, ja manchmal schaut die Welt nach Mörlau und entdeckt dort Fantastisches. So wurden unsere Wintersteingeister im Sommer dieses Jahres von der Neopol Film Frankfurt entdeckt. Was die machen? Na, wie der Name schon sagt, sie drehen Filme.
Und eben diese haben für ihren Film „Max und die wilde 7 – Die Geister-Oma“ noch wilde Geister gesucht. Dabei sind sie auf unsere Wintersteingeister gestoßen und haben beim Chef der Truppe, Tino Weil, angefragt, ob sie nicht Lust hätten, im oben genannten Film mitzuspielen. Nach kurzer Klärung mit dem Vorstand, natürlich hat dieser der Aktion gerne zugestimmt, konnten unsere Geister bereits zusagen.
Am Montag, den 28. August 2023 war Drehtag. Gedreht wurde in der Burgruine Münzenberg. Ja, ihr lest richtig, gleich hier „um die Ecke“ in Münzenberg wurden die Szenen mit den Wintersteingeistern gedreht.
In den späten Abendstunden, man wollte schließlich die Dunkelheit für den extra „Gruselfaktor“ nutzen, fanden sich unsere Geister im Burgfried ein. Nach einer kurzen Einweisung durch den Regisseur konnte der Dreh beginnen. Die Wintersteingeister tanzten und wirbelten ums Feuer und zeigten alles was sie zu bieten hatten und so richtige Geister ausmacht. In wenigen Takes waren die Szenen im Kasten. Alles Naturtalente, kann man sagen.
Für unsere Wintersteingeister war es ein aufregender und spannender Abend. Es war interessant einmal zu sehen, wie so ein Film entsteht.
Im nächsten Jahr im März wird der Film in Frankfurt Premiere feiern, selbstverständlich werden auch da die Wintersteingeister wieder dabei sein.
Die Bilder beim Dreh wurden von Profi-Fotograf Daniel Dornhöfer geknipst und uns für die Veröffentlichung auf der Homepage zur Verfügung gestellt.
…diese beiden freuen sich schon wie verrückt auf unseren Besuch von der IGMK Interessengemeinschaft Mittelrheinische Karneval und natürlich alle Vereine aus unserem Bezirk.
Unser Gardemädchen und Elferrat haben sich mit Hilfe unseres Sitzungspräsidents Severin Trier fein rausgeputzt und sind bereit am Sonntag unsere Gäste von nah und fern zu begrüßen!
Am kommenden Sonntag dürfen wir in Mörlau Austragungsort für die alljährliche IGMK Tagung unseres Bezirks sein. Das ist nicht nur eine große Ehre, sondern bedarf auf viel Vorbereitung, Planung und nicht zu letzt viel Schweiß und Arbeit. Aber die Mühe war es uns wert, denn unsere vielen fleißigen Helfer haben sich aufs Wochenende gut vorbereitet und sind startklar für unseren Besuch!
Es war wieder einmal Jahreshauptversammlung, rückblickend für das Geschäftsjahr 2022.
Nach der Begrüßung unserer 1. Vorsitzenden Sabine Schaller und einiger einleitender Worte, gedachten die Anwesenden der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Karl Faust, Erika Wahl, Karl-Heinz Burk, Elisabeth Schlicht, Manfred Möller und Timm Scheibel.
Es folgte ein kurzer Bericht von Sabine. Das letzte Jahr war für uns eher durchwachsen. Nachdem die Saalveranstaltungen und auch der Fastnachtsumzug 2022 ebenfalls Corona „zum Opfer“ fiel, ließen die Lockerungen ab dem Frühjahr zumindest eine gelungene Vatertagsveranstaltung zu. Und auch beim Dorffest durfte die Beteiligung der KG, in diesem Jahr vertreten durch das Korsettgeschwader, nicht fehlen.
Der Auftakt für die Kampagne 2022/23, unsere geliebte Eröffnungsveranstaltung, konnte dann endlich wieder in der Usatalhalle und gewohntem Umfang stattfinden.
Anschließend übernimmt der 2. Vorsitzende Jochen Werner, vertretend für Schatzmeisterin Svenja Kasprzyk, den Bericht über die aktuelle Finanzlage und Mitgliederentwicklung des Vereins. Nur zu gerne bestätigen die beiden Kassenprüferinnen Jenny und Bianca Werner die geordneten Kassenverhältnisse.
Dem folgend konnte der Vorstand von der Versammlung einstimmig entlastet werden.
Als nächster Tagesordnungspunkt standen die Wahlen des Vorstands in ungeraden Kalenderjahren an. Hier gab es nur wenige Änderungen.
Jochen Werner bleibt als 2. Vorsitzender im Amt und auch Svenja Kasprzyk wurde erneut als Schatzmeisterin bestätigt. Severin Trier als Männerpräsident und Anna-Karoline Schneider als stellvertretende Pressewartin u. Schriftführerin werden ebenfalls 2 weitere Jahre im Amt bleiben. Das Amt der 2. Zeugwartin bleibt bei Viktoria Foglia und die 2. Jugendwartin bleibt weiterhin Conny Trier. Erneut zum Hallenwart gewählt wurde Ulrich Kasprzyk und auch Alexander Trier bleibt weiterhin als Zugmarschall im Amt.
Außerordentlich wurde ein/e Beisitzer/in gewählt, da Vanessa Buijs ihren Posten zur Verfügung stellte. Neue Beisitzerin wurde Jessica Hadelko.
Schließlich wählte die Versammlung Bianca Werner und Jenny Werner zu Kassenprüfern und Anja Schneider wurde erneut zur Vertrauensperson gewählt.
Die 1. Vorsitzende informierte die Versammlung außerdem darüber, dass die diesjährige Jahreshauptversammlung der IGMK (Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval) aus Anlass des 75-jährigen Vereinsjubiläums der KG in Ober-Mörlen veranstaltet wird. Diese soll am 16. u. 17. September stattfinden. Als Rahmenprogramm ist am Abend des 16.09. ein gemütliches Beisammensein mit kleinem Programm geplant. Die eigentliche Jahreshauptversammlung ist am Sonntag, dem 17.09.2023. Die IGMK ist mit rund 560 Mitgliedsvereinen der mitgliedsstärkste Regionalverband im Bund Deutscher Karneval. Die Jahreshauptversammlung der Gemeinschaft findet jedes Jahr an einem anderen Ort eines Mitgliedsvereins statt.
Zudem ist derzeit ein eigener Onlineshop der KG Mörlau in Planung. Der Shop soll noch vor Start der nächsten Kampagne online gehen.
Schließlich wird die KG auch am diesjährigen Ober-Mörler Dorffest wieder mit einem Getränke-Stand vertreten sein. Hierzu hat sich auch in diesem Jahr das Korsettgeschwader bereiterklärt. Das Dorffest soll sich wieder über zwei Abende erstrecken und am 21. und 22.07.2023 stattfinden.
Im Anschluss schloss die 1. Vorsitzende die Versammlung und die anwesenden Mitglieder ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Am Freitag, dem 23.06.2023, findet um 19.30 Uhr unsere Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 im Vereinshaus in der Hasselhecker Straße 20 b statt.
Der Vorstand lädt alle Mitglieder herzlich ein.
Tagesordnungspunkte
TOP 1: Begrüßung; TOP 2: Tätigkeits-, Kassen- und Inventarbericht für das Geschäftsjahr 2022; TOP 3: Bericht der Kassenprüfer / Entlastung des Vorstandes; TOP 4: Wahl des Vorstandes in ungeraden Kalenderjahren (vgl. Satzung; auf Homepage einsehbar www.kgmoerlau.de ); TOP 5: Wahl zweier Kassenprüfer für das laufende Geschäftsjahr; TOP 6: Wahl einer Vertrauensperson; TOP 7: Verschiedenes.
Dem aufmerksamen Spaziergänger durch Ober-Mörlen bleibt anhand einer untrüglichen Beobachtung das unmittelbare Herannahen des Fastnachtswochenende nicht verborgen. Fröhliche Männer und Frauen, meist paarweise, ziehen schwer beladen mit Taschen und Geldbörse von Haus zu Haus. Egal ob vormittags, nachmittags oder auch am Abend, ihr Klingeln wird allenthalben sehnsüchtig erwartet, denn die Waren, die sie wohl feilbieten, eigenen sich durchaus für ein von beiden Seiten akzeptiertes Tauschgeschäft: Zugbändchen und Kreppelzeitung so heißt der Schlüssel zur Hausbar des Anteileigners und in vertrauter Atmosphäre lassen sich von Jahr zu Jahr, von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung, ganz zur Zufriedenheit beider Parteien die besten Geschäfte abwickeln.
Die Organisatoren des Fastnachtsumzugs danken es den Bürgerinnen und Bürgern Mörlaus mit der Verpflichtung der besten Musikzüge aus der näheren und weiteren Umgebung für den Fastnachtsumzug.
Am Donnerstag vor den 3 tollen Tagen ist es soweit: Dieser markante Termin ist alljährlich den Weibern vorbehalten (an dieser Stelle sei die Bezeichnung „Weiber“ erlaubt; ansonsten ziehen auch die Karnevalisten selbstverständlich Anreden wie „Frauen“, „Damen“ oder ähnliches vor). Kein männliches Wesen, kein Kerl, kein Herr („man“ schon gar nicht) sollte es wagen sich ernsthaft entgegenzustellen.
Wehe wenn sie losgelassen… so wird schon seit 1990 an diesem Tag die Narhalla in ein Tollhaus verwandelt und in jedem Jahr sind die Karten im Vorverkauf ruckzuck vergriffen.
Das vierstündige Programm ist natürlich ganz auf die Belange der Frau abgestimmt und, was schon in der Vergangenheit passiert ist, hat sich doch einmal ein Mannsbild im Saal verwirrt, so ist die Stimmung riesengroß. Und nur dem beherzten Zugriff der Saalordnerinnen ist es zu verdanken, dass auch hier die Fastnacht sauber bleibt. „Mann“ ist halt nur als dienstbarer Knecht zugelassen. So wollen es die strengen Sitten.
Die Vielfalt der tollen Kostüme kann zu später Stunde auch von den Herren der Schöpfung bewundert werden, wenn sich dann -endlich- nach Ende der Sitzung die Tore öffnen und die ungeduldigen Männer der Weiblichkeiten so „ganz zufällig“ mal reinschauen müssen.
Präsidentinnen der Weiberfastnacht
1990 – 1994 : Christa Hauck
1995 – 2006 : Sabine Schaller
2006 – 2016 : Ingrid Opper
2017 – heute : Corinna Hülsmann
Lest dazu auch das Interview mit den drei Präsidentinnen, Sabine Schaller, Krista Hauck und Ingrid Opper. KLICK!
Also, jetzt mal ehrlich, diesen Text konnte doch nur ein Mann schreiben. 😉 Der Beitrag wurde so vor 25 Jahren, als unsere geliebte Weibersitzung noch recht jung war, von Alex Trier und Wolfgang Klingohr für die Festzeitschrift zum 50. Jubiläum des Vereins geschrieben. Nun soll auch noch eine Frau zu Wort kommen…
Die Weiberfastnacht in Mörlau – ist einzig da nur für die Frau, so beginnt seit vielen Jahren die traditionelle Weibersitzung der KG Mörlau. „Es ist schon ein kribbeliger Moment, wenn knapp 400 Frauen mit uns da oben den Schwur leisten, dann weiß ich, jetzt wird es ernst!“ so Corinna Hülsmann, amtierende Präsidentin der Weiberfastnacht. Seit 20 Jahren ist sie bei der KG aktiv, unter anderem als Mitglied im Weiberkomitee, dann Vizepräsidentin und seit 2016 Präsidentin der Weiberfastnacht. Vor Ihr nur drei andere Damen, die dieses Amt innehatten, obwohl wir bereits auf über 30 Jahre Weiberfastnacht in Mörlau zurück blicken können. „Wir Frauen hatten nicht so einen Verschleiß an Sitzungspräsidenten!“ sagt sie und muss dabei lachen.
Dazu sei gesagt, dass es das Weiberkomitee eigentlich schon viel länger als die Weibersitzung gibt, war es jedoch vorher nur schönes Beiwerk zum Elferrat und für Dekorationen an Sitzungen zuständig. Man traf sich einmal im Monat, immer mal wieder bei einer anderen Komiteedame im Keller. Dort gab es dann Schnittchen, Sekt und den neuesten Tratsch aus dem Verein. Einen eigenen Abend an Weiberfastnacht, daran war nicht zu denken. Waren es doch andere Zeiten.
Im Jahr 1989 beschloss man dann, unter dem Vorsitz von Herbert Schell, der Weiberfastnacht in Mörlau einen Abend zu widmen und so war sie geboren, die Weibersitzung. An Weiberfastnacht im Februar 1990 fand sie statt, die aller erste Weibersitzung, unter der Leitung der ersten Ober-Mörler Weiberpräsidentin Krista Hauck.
Ab da hatte Krista das Amt für 5 Jahre inne und führte durch die ersten Sitzungen. 1995 wurde mit Sabine Schaller eine ehrwürdige Nachfolgerin gefunden. Sabine ist auch die erste Ehrenpräsidentin von Ober-Mörlen, eine Auszeichnung, die sie für 11 Jahre Präsidentinnen Dasein erhielt. Dann war es Zeit Abschied von ihrer Rolle als Chefin der Weiber zu nehmen und den Hut weiterzureichen an Ingrid Opper, auch sie begleitete das Amt stolze 11 Jahre lang und wurde mit ihrer Abschiedssitzung 2016 ebenfalls in den Stand der Ehrenpräsidentin erhoben. Seit März 2016 ist Corinna Hülsmann im Amt und wird von nun an die Weiber durch den Abend führen.
Das die Weiberfastnacht in Ober-Mörlen Tradition hat ist kein Geheimnis, sind doch viele der Gruppen eigens für die Weibersitzung entstanden, das Korsettgeschwader, die Kaktussis oder später auch die Showgirls oder die Villa Kunterbunt, um nur mal ein paar zu nennen. Zu Beginn gab es einfach noch nicht so viel Gruppen, da wurde schon mal (schnell) neu gegründet um die Sitzung füllen zu können. Wer Lust und Spaß daran hatte, machte einfach mit. Ein Großteil der Damen, die damals Mitbegründerinnen der vielen Gruppen auf der Weibersitzung waren, ist heute noch aktiv auf der Bühne zu sehen.
Bei sehr schönem Wetter konnten wir am 18. Mai 2023 wieder unseren traditionellen Vatertag im Schlosshof mit zahlreichen Besuchern feiern.
Die Gäste ließen sich Würstchen und Steaks wie auch die an der Kuchentheke angebotene große Auswahl an Kuchen schmecken, und auch die Getränke-Theke fand großen Zuspruch. Das Bastelangebot unserer Jugendabeteilung wurde durch die anwesenden Kinder ausgiebig genutzt.
Anlässlich unseres 75-Jährigen Vereinsjubiläums in diesem Jahr hielt der Tag noch weitere Highlights bereit. So hatten unsere Kindergruppen ihre Tänze aus der vergangenen Kampagne nochmals aufgefrischt und begeisterten die Zuschauer mit ihren Darbietungen.
Außerdem sorgte DJ Rudi bis in die Abendstunden für gute Stimmung.
Ein ganz herzlicher Dank geht an dieser Stelle noch an alle Helfer, die an Kuchen-, Grill- und Getränketheke, im „Kids Ground“ und an der Kasse die Stellung gehalten haben, sowie an alle helfenden Hände auch hinter den Kulissen, die bei Auf- und Abbau tatkräftig geholfen haben.
Interview mit den drei Weiberpräsidentinnen, geführt von Anja Schneider, Anna-Karoline Schneider und Corinna Hülsmann, Dezember 2013
Es ist ein schöner Sonntagnachmittag im Advent und wir sitzen bei Sabine Schaller in der guten Stube. Ingrid Opper und Krista Hauck sind auch da, so dass wir bei leckerem Tee, Kaffee und Kuchen direkt ins Plaudern kommen.
Kreppelzeitung: Sagt mal Ihr drei, wie kam das damals eigentlich zur ersten Weibersitzung?
Krista: 1966 gab es die KG 20 Jahre und zu diesem Jubiläum haben einige Frauen eine Schleife gestickt. Dabei kam uns dann die Idee, man könnte doch einen Weiberelferrat gründen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, das kam bei den Männern überhaupt nicht gut an. Unsere Mizzi (Maria Jung) hat dann gesagt: „Wir machen das einfach!“ Und so gab es das erste Weiberkomitee. Eine Sitzung hatten wir nicht, dafür haben wir die Dekorationen gemacht und durften an der großen Sitzung hinter dem Elferrat sitzen.
Sabine: Im Grunde war es ein Vorstandsbeschluss, dass es ab sofort eine Weibersitzung geben soll. Astrid Trier hat dieses Thema damals auch mit voran gebracht. Im Februar 1990 gab es dann die erste Weibersitzung, mit Krista als Präsidentin.
Krista: Wir waren zu diesem Zeitpunkt immer noch dieselben Damen, wie schon 1966. Einige Damen verließen uns, andere kamen hinzu und so hat sich dann das Weiberkomitee neu geformt.
Kreppelzeitung: Das ist alles unglaublich interessant, da könnte man schon fast über die erste Frage eine ganze Seite verfassen. Uns würde interessieren, was Eure ersten Kostüme auf unserer Weibersitzung waren.
Krista: Bei mir war das ein ganz klassisches Outfit. Eine elegante schwarze Hose, weiße Bluse, darüber eine goldene Weste und mein weißes Komiteemützchen.
Ingrid: Ach du liebe Zeit, das weiß ich nicht mehr.. (lacht)
Sabine: Aber ich, ich weiß es noch! Du hattest ein weißes Hemd und eine schwarze Hose an.
Ingrid: Stimmt, ich war Mafiosi.
Sabine: Das war ein Abend, die Stimmung war schon vor der Sitzung grandios und dann, als es endlich los ging, gab es kein Halten mehr. Das war vorher nie so. Ich habe damals eine goldschwarz gestreifte Hose, Oberteil und einen großen schwarzen Hut getragen. Ich war ein Gondolieri und habe das „knallrote Gummiboot“ gesungen.
Kreppelzeitung: Man merkt immer noch so richtig Eure Begeisterung! Wie lange habt Ihr das eigentlich gemacht?
Ingrid: Ich bin jetzt schon seit 2006 Präsidentin, das sind 8 Jahre. Es kommt mir überhaupt nicht so lange vor.
Sabine: Bei mir waren es genau 11 Jahre. In meinem elften Jahr wurde ich dann auch zur Ehrenpräsidentin ernannt.
Ingrid: Da muss ich noch ein paar Jährchen durchhalten. (lacht)
Sabine: Wir Frauen haben immer um unseren Stellenwert kämpfen müssen und genau diesen müssen wir erhalten!
Krista: Das stimmt. Ihr Frauen müsst viel mehr hochgehoben werden! Ich habe von 1972 bis 1983 das damalige Komitee geführt und ab 1990 war ich für 5 Jahre Präsidentin der Weibersitzung.
Sabine: Ich weiß noch, früher wurde das Weiberkomitee nie an der Eröffnung offiziell vorgestellt, ich habe dafür erbittert gekämpft. Alexander Trier war damals Präsident, ich sagte ihm, „Wenn ich das mache, läuft das alles anders“ und so war es dann auch, das Weiberkomitee wurde fortan an der Eröffnung vorgestellt.
Kreppelzeitung: Das ist für uns heute alles so selbstverständlich und Ihr habt so hart dafür gekämpft,dass wir heute so feiern können, wie es uns gefällt. Wo seid Ihr eigentlich noch so „nebenbei“ aktiv gewesen?
Ingrid: Oh je, ob mir das alles noch einfallen wird. Bei den Usanixen, da war ich Mitbegründerin, Büttenrednerin auf der großen Sitzung und Weibersitzung. Ich habe das Korsettgeschwader mit gegründet, bei den Hexen bin ich auch mal eine Zeit lang beim Umzug mitgelaufen, ich war in verschiedenen Gesangsgruppen, außerdem bin ich Vorstandsmitglied und natürlich Präsidentin der Weiberfastnacht.
Krista: Mit 15 Jahren bin ich in die große Prinzengarde gekommen, damals gab es in Ober-Mörlen nur einen Verein. Außerdem war ich einmal Prinzessin.
Ingrid: Siehst Du, Prinzessin war ich nie. Ich wollte auch immer mal als Prinzessin da oben auf der Bühne stehen.
Krista: Na dann auf, das war eine echt schöne Zeit. Aber ich stand auch 36 Jahre in der Bütt. Habe eine Zeit lang das Männerballett trainiert. Im Fanfarenzug habe ich zwar nie mitgespielt, aber ich war Mitbegründerin und im Hintergrund aktiv.
Sabine: Oh ha, also jetzt geht’s los (lacht), das könnte einen Moment dauern. Ich habe alle Garden durchlaufen, war Kinder-Büttenrednerin und in der Kindergruppe „die Rollis“. Auf der Kindersitzung habe ich zur Eröffnung den Prolog gehalten. Ich war die Miss Fastnacht. Außerdem Prinzessin und als kleines Mädchen auch mal Page. Genauso wie Ingi bin ich Mitbegründerin der Usanixen und des Korsettgeschwaders. Ich war 11 Jahre Präsidentin der Weiberfastnacht, Büttenrednerin auf der großen Sitzung und der Weibersitzung, Chefin der Wilden Weiber und habe bei FDH und den Hallenfegern mitgemacht. Heute trainiere ich noch Mörlau TV.
Außerdem bin ich seit 20 Jahren im Vorstand und natürlich aktuell die erste Vorsitzende der KG.
Kreppelzeitung: Wow, Ihr habt über die Jahre hinweg wirklich viel erlebt und mitgemacht!
Ingrid: Das war damals, als die Weibersitzung noch in den Kinderschuhen steckte, auch nicht anders möglich. Es waren am Anfang noch nicht so viele Gruppen, da wurde dann schon mal schnell eine neue Truppe gegründet und da haben dann alle mitgemacht, die mitmachen konnten und wollten. Nur so konnten wir eine Sitzung füllen.
Sabine: Ein paar dieser Gruppen gibt es ja heute noch, so wie zum Beispiel das Korsettgeschwader.
Kreppelzeitung: Sagt mal Ihr drei, wie wird man eigentlich Präsidentin der Weiberfastnacht? Habt Ihr Euch beworben? Oder wie war das?
Krista (lacht): Ich war die, die am besten quatschen konnte. Man muss das Herz am richtigen Fleck haben. Alles muss von Herzen kommen, das sieht man in allem, im Lächeln, im Verhalten und im Reden.
Sabine: Bei mir war es derselbe Grund. Ich konnte schon immer gut reden und brachte auch die nötige Erfahrung mit, so war ich gleich engagiert. Ich muss dir da Recht geben, Krista, um so einen Job machen zu können, brauchst du das Herz am richtigen Fleck.
Ingrid: Ja, das Herz muss am richtigen Fleck sein, aber man muss auch reden können und darf keine Angst vor Leuten haben. Tja, reden kann ich ja auch ganz gut, wie man weiß! Vielleicht muss ich dann doch noch einmal Prinzessin werden!
Unsere drei Präsidentinnen schauen sich an und lachen.
Kreppelzeitung: Wenn man das so hört, befürchten wir fast, dass die nächste Frage den Rahmen sprengen könnte. Wie sieht es denn mit Euren persönlichen Highlights aus? Da gibt es bestimmt Unzähliges zu berichten.
Krista: Es war immer toll! Nicht so stressig, wie sonst der Alltag, und der Zusammenhalt untereinander war großartig. Wenn Frauen allein sind, dann ist die Begeisterung da! Bei Frauen kommt das alles von Herzen und das merkt man auch!
Sabine: Mein Highlight war die Weibersitzung! 11 Jahre, jedes Jahr wieder. Wenn man so sieht wie das Publikum mitgeht! Diese Stimmung, die bekommt man nur richtig mit, wenn man auf der Bühne steht.
Das Andere ist auch alles schön, den Umzug mag ich auch gern,
aber es ist die Weibersitzung! Dort hinein stecke ich meine Konzentration. Wenn man dort oben steht und auf die knapp 400 kostümierten Frauen blickt, das ist einfach wunderbar. So bunt wie die Kostüme, so bunt ist der Kopf.
Sabine: Eigentlich gab es in all den Jahren nur Highlights für uns.
Kreppelzeitung: Das stimmt, die Weibersitzung ist jedes Jahr immer wieder ein Highlight! Und das seit 25 Jahren! Wie hat sich Weiberfastnacht eigentlich so von früher zu heute verändert?
Ingrid: Früher hatten die Menschen einfach nicht so viele Termine. Es wird heute immer schwieriger, alles unter einen Hut zu bekommen.
Krista: Jede Generation muss für sich das Passende finden. Früher war der Zusammenhalt besser. Aber man hatte ja nicht so viel, da war man froh, dass man mal rauskam.
Kreppelzeitung: „Rauskommen“ ist das richtige Stichwort. Seid Ihr denn auch mit Eurem Komitee außerhalb von Fastnacht unterwegs?
Ingrid: Wir treffen uns einmal im Monat, dann gehen wir schön essen oder sitzen einfach nur mal zusammen und quatschen ein bisschen. Immer im August haben wir unser jährliches Grillfest und dann fahren wir auch noch auf unseren traditionellen Ausflug. Wir waren schon in Köln auf dem Weihnachtsmarkt, aber auch mal in der Taunus Therme zur Entspannung.
Krista: Für uns waren früher Ausflüge einfach zu teuer, wir hatten nicht so viel Geld. Dafür haben wir uns jeden Monat bei einer anderen Dame getroffen. Das waren unsere Geiertreffen. Da haben wir dann Kostüme genäht, gequatscht und Partys gefeiert. Bei jedem Treffen haben wir ein paar Mark in ein Sparschwein geworfen und so haben wir dann am Ende des Jahres, vor der neuen Kampagne, unsere Kostüme bezahlt.
Sabine: Wir, mein altes Komitee und ich, fahren immer noch jedes Jahr auf unseren traditionellen Ausflug. Am besten war es damals zu meinem 40. Geburtstag. Sabine Sens hat mich abgeholt und an den Flughafen gefahren und als wir da so saßen, kamen meine Mädels nacheinander zu uns. Wir sind an dem Tag gemeinsam für ein Wochenende nach London geflogen. Das war so eine tolle Überraschung!
Kreppelzeitung: Was ist denn eigentlich Euer Lieblingsgetränk an Fastnacht?
Ingrid: Ich bin da ganz klassisch, Sekt! Pur oder auf Eis!
Sabine: Na, die Antwort kann ich Euch kurz und knapp geben, Sekt! Und zur späteren Stunde auch mal ein Hütchen.
Krista: Ich trinke gerne Wein, am liebsten weißen, zumindest solange wir bei den Sitzungen am Tisch sind. Aber anschließend darf es gerne auch mal ein Hütchen an der Bar sein.
Kreppelzeitung: Ich glaube da sind alle Frauen ähnlich gestrickt. Sekt gehört einfach zur Fastnacht dazu, so wie für manche Fastnachter bestimmte Rituale dazu gehören. Habt Ihr so etwas auch? Vor Eurer Sitzung, bevor es so richtig los ging/geht?
Sabine: Ich habe immer schon am Donnerstag Urlaub genommen, den Tag dann ruhig angehen lassen und mich mental auf den Abend vorbereitet. An Weiberfasching bin ich morgens dann immer noch einmal in die Halle gefahren, da habe ich die leere Halle auf mich wirken lassen und alles noch einmal gecheckt.
Ingrid: Oh ja, ich brauche auch immer viel Ruhe vor der Sitzung, mindestens 2-3 Stunden gehe ich noch einmal in mich. Der Donnerstag und Freitag sind bei mir in der Urlaubsplanung seit 20 Jahren mit dabei. Meine Reden und Texte schreibe ich meistens erst in der Fastnachtswoche, kurz vorher.
Krista: Ich habe keine Ruhe gebraucht, ich brauchte Action! Meine Reden habe ich immer mit allem Drum und Dran vor dem Spiegel geübt. Man kann auf der Bühne so gut sein wie man will, wenn das Publikum nicht mitgeht, hast du verloren. Darum suchte ich mir während der Sitzung immer einen Tisch aus, von dem ich wusste, dass die Damen gerne mitmachten.
Kreppelzeitung: Spannend, was man alles so machen kann um sich auf eine Sitzung vorzubereiten. Aber es ist ja nicht immer nur Sonnenschein, sondern auch viel Arbeit. Würdet Ihr das Amt der Präsidentin eigentlich noch einmal machen?
Krista: Immer wieder, obwohl meine schönste Zeit eigentlich mein Prinzessinnenjahr war. Beides war sehr schön!
Ingrid: Immer wieder! Ich würde es jeder Zeit genau so wieder machen!
Kreppelzeitung: Das klingt alles so toll, da bekommt man richtig Lust auch einmal da oben zu stehen! Kommen wir nun zum Ende des Interviews. Möchtet Ihr noch ein letztes Wort an unsere Frauen da draußen richten?
Ingrid: Liebe Weiber von Mörlau, feiert weiter so, wie der Sinn und das Herz es Euch sagen.
Sabine: Ihr Frauen, macht so weiter! So wie Euch das Herz in der Brust schlägt. Damit unsere schöne Tradition nie verloren geht.
Krista: Ich schließe mich an, macht weiter so, wie bisher!
Kreppelzeitung: Vielen Dank für Eure Zeit und Eure ehrlichen Worte.
Unser Interview geht hier zu Ende, da wir leider nicht genug Seiten haben, um alle schönen Erinnerungen unserer drei Präsidentinnen abzudrucken. Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag und haben viel erfahren über aktuelle Themen des Weiberkomitees, die Entstehung der Weiberfastnacht und den Kampf, den unsere Damen gefochten haben, damit wir heute unsere geliebte Weiberfastnacht so feiern können, wie wir sie seit 25 Jahren immer wieder hochleben lassen.
Unser ganz persönliches Highlight an dem Tag waren diese drei wunderbaren Frauen, mit denen wir ein paar Stunden verbringen durften.
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