1.Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft "Mörlau" e.V.

Schlagwort: Mohr

M wie Mohr

Erläuterungen zum Hintergrund der Figur des Mohren in Ober-Mörlen und bei der KG Mörlau

Im Wappen der Gemeinde Ober-Mörlen ist spätestens seit dem Jahr 1716 nach einem noch älteren Gerichtssiegel der Kopf des sog. Mohren zu sehen. Bereits im Codex Laureshamensis, einem Kopialbuch des 12. Jahrhunderts, findet sich für das Jahr 790 die Bezeichnung „Moruller Marca“, was meist als „Mark des Mohren“ gedeutet wird und der Gemeinde Ober-Mörlen später ihren Namen gab.

Viele andere Städte und Gemeinden in Deutschland nahmen zu dieser Zeit den heiligen Mauritius als Schutzpatron für die Wehrhaftigkeit ihrer Stadt in ihr Stadt- oder Gemeindewappen auf. Auch in Bischofs- und Papstwappen finden sich Darstellungen des heiligen Mauritius. Dahinter steht die Verehrung eben dieses Heiligen, wie es an anderer Stelle der Heilige St. Martin oder der Heilige Nikolaus waren. Zu dieser Zeit war es üblich, die Abbildung verschiedener Heiliger in Stadtwappen aufzunehmen. Aus dieser Geschichte heraus besteht also ein christlicher Hintergrund für die Wahl des Wappens und nicht etwa ein Zusammenhang mit dem Sklaventum o.ä.. 

Aus dem Ober-Mörler Gemeindewappen entstand bei Gründung der KG Mörlau im Jahr 1948 auch das Wappen der KG, welches mit der Übernahme dieses Wappenbestandteils die Verbundenheit des Karnevalsvereins mit der Gemeinde Ober-Mörlen zum Ausdruck bringen sollte.

Seit den 1960er Jahren wurde diese verehrenswerte Figur dann von realen Personen verkörpert, die bis heute eines der Symbole des Vereins darstellte und der ein hohes Ansehen entgegengebracht wird, repräsentierte dieser doch neben dem Prinzenpaar und anderen Gruppen – wie den Elferräten oder den Garden – den Verein sowohl auf der heimischen Bühne, als auch bei befreundeten Vereinen und bei anderen öffentlichen Auftritten.

Bei der Ausgestaltung und Darstellung unserer Figuren orientieren wir uns selbstverständlich immer an den Prinzipien des Deutschen Kulturrates in Berlin. Der unten stehende Text eines Organs des Deutschen Kulturrates aus dem Jahr 2020 befasst sich eben mit dieser Fragestellung. Dieser ist in der Februar Ausgabe 2020 in Politik und Kultur, Berlin, erschienen und lautet wie folgt:

„Blackfacing – Gedanken zur Kampagne 2020

von Peter Krawietz

[Politik und Kultur, Berlin,  Ausgabe Februar 2020]

Das Thema „Blackfacing“, ein Begriff aus den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts, wird unter Karnevalisten länger behandelt als dieser Anglizismus bei uns verwendet wird. Seit ich selbst in den 1970er Jahren in die Bütt steige, sprechen die erfahrenen Büttenredner und Zuggestalter von Tabus, die zu beachten seien: Krankheit und Tod, der Papst und der Bundespräsident waren tabu, darüber machte man sich nicht lustig. Als Bischof oder Nonne verkleidet wäre damals niemand aus dem Haus gegangen. Weibliche Prominente aus Pappmaschee zeigte man nicht nackt. Zur gleichen Zeit gab es auf Kindermaskenbällen Cowboys und Indianer, Matrosen oder Schornsteinfeger und die etwas exklusivere Maskerade als indischer Maharadscha.

Die Mahnungen wurden befolgt, während die Kinder im Kostüm in die Rolle ihrer Idole schlüpften: ein tapferer Cowboy, ein Indianer wie Winnetou oder ein schöner Exot wie der Maharadscha. Die Mädchen verkörperten niemals Aschenputtel, sondern eine Prinzessin oder ein Burgfräulein oder sonst eine sympathische Figur. So ist bei Kindern das Kostüm nicht rassistisch einzustufen, weil sie doch die Figur, die sie darstellen dürfen, bewundern.

Vernünftige Rednerinnen und Redner versagten es sich mit der Zeit, Stotterer oder Menschen mit einem körperlichen Handicap nachzuäffen, es gab für solche Auftritte kaum noch Beifall. Kurz gesagt: es entstand erfreulicherweise ein starker Trend, auf die Frivolitäten von sog. Herrensitzungen und andere „Geschmacksverirrungen“ zu verzichten. Einen Katalog von Dingen und Themen, die zu unterlassen sind, gab und gibt es (noch) nicht. Immer wieder war der gesunde Menschenverstand, der gute Geschmack und das Fingerspitzengefühl gefragt, wenn es verbale oder sichtbare Grenzüberschreitungen aus der Bütt oder im Rosenmontagszug gab.

Seit es das Phänomen der „political correctness“ gibt, ist zwar das Empfinden der Gesellschaft für Gebotenes und Abzulehnendes geschärft worden, aber auch die Neigung zur Übertreibung und gelegentlich zur Hysterie auf Seiten der Kritiker ist unübersehbar. In dieser Situation ist allen Beteiligten, denen, die Späße treiben wollen, und denen, die sich von gewissen Späßen verletzt fühlen, die Besinnung auf die ursprüngliche Bedeutung von „kritisch“ sein“ zu empfehlen. Dieses stammt aus dem altgriechischen und bedeutet: 1. prüfen, abwägen; 2. wissenschaftlich erläutern; 3. entscheiden.

So ist den Kostümträgern Rassismus und Dummheit vorzuwerfen, wenn sie als Negersklaven gewandet und gar noch in Ketten beim Rosenmontagszug lachend durch die Straßen ziehen. Denn Ignoranz ist in ihren beiden Bedeutungen, als wirkliches Nichtwissen und als wissentliches Missachten zu verurteilen. Den kritischen Beobachtern und denen, die sich verletzt fühlen, muss man jedoch das Abwägen empfehlen. Der Sprachgebrauch für die verschiedenen menschlichen Hautfarben beispielsweise hat sich in den letzten 50 Jahren ähnlich wie in den USA auch in Deutschland stetig verändert: Wörter die einmal wertneutral verwendet wurden, sind ein paar Jahre später verpönt, wenn nicht gar als rassistisch abgelehnt worden. Wieder ein paar Jahre später sind die neuen Begriffe dem gleichen Schicksal unterworfen. Andere Wörter dagegen werden ‚hoffähig‘:  als Kind und noch als junger Mann hätte ich in der Öffentlichkeit das Wort „geil“ nie gebraucht.  Wer kennt heute noch die ursprüngliche Konnotation?!

Jedenfalls ist der Appell zum Nachdenken dem blind geführten Kampf gegen Rassismus vorzuziehen. Übereifer – das kennen wir aus der politischen Diskussion um Extremismus von rechts und links – ist wegen ungewollter Wirkung schlicht auch ein strategischer Fehler. Und in Erinnerung an den praktizierten Rassismus während der NS-Zeit in Organen wie dem „Stürmer“ und auf Rosenmontagswagen sollten alle Seiten sich klar machen, wo die jeweilige Grenze verläuft. Dabei ist der Verstand der Emotion haushoch überlegen!“

Blaue Steine in Mörlau

Ja, was war denn da los? Am Wochenende hat sich heimlich, still und leise jemand durch Mörlau gestohlen und überall kleine blaue Tupfen in Form von blau bemalten Seinen ausgelegt. Es sind genau 28 Stück unterwegs auf Mörlaus Straßen.

Die Nummer 1 wurde Sabine Schaller, der amtierenden Nr. 1, da erste Vorsitzende, im Hof versteckt… 27 weitere Steine gilt es jetzt noch zu suchen und zu finden.

Ihr fragt Euch jetzt, wer steckt wohl hinter dieser Aktion? Initiiert von unserem Mitglied Hannelore Düvel-Schneider, die seit vielen Jahren schon als Haus- und Hoffotografin die KG begleitet, verteilte sie und ihr Mann, Hans Schneider, seines Amtes der Mohr, die Steine am vergangenen Sonntag in Mörlau.

Habt Ihr schon einen Stein gefunden?

Wer einen Stein gefunden hat, der kann diesen mit uns auf Facebook teilen oder auch einen kleinen Kommentar hier unter dem Beitrag hinterlassen. Wichtig für Facebook, der Beitrag muss den Hashtag Teamblau haben, also immer mit #teamblau posten.

Wir freuen uns natürlich so viele der 28 Steine wieder hier zu sehen, wie nur möglich. Lasst die Steine gerne durch Mörlau wandern, damit möglichst viele daran Freude haben.

Nicht nur, dass die Steine schön anzusehen sind, nein sie haben auch eine besondere Bewandtnis. Natürlich sollen Sie in erster Linie Freude verbreiten und an unsere schöne 5. Jahreszeit, die auf Grund der Corona Pandemie etwas zum Erliegen gekommen ist, erinnern. Dazu gibt es noch etwas zu gewinnen…

Wer hat den Stein mit der Nr. 11 ?

In der Fassenacht spielt die 11 eine wichtige rolle und so auch hier, denn der Stein Nr. 11 erhält von Hannelore einen kleinen Preis. Aber Achtung, dieser ist natürlich für echte KG Fans ein kleines Schmankerl und wird hier an dieser Stelle noch nicht verraten.

Und nun… die Suche läuft.. viel Spaß beim Suchen, Finden, Freuen und Freude teilen…

#Teamblau

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